Sweet dreams in Paris
Marlene hatte einen neuen Lover! Mario! Er war Biologiestudent und in
meinen Augen ein wenig "halbseiden", aber Marlene war hin und weg! Dieser
Zustand dauerte zwar meistens nicht lange, kehrte aber immer wieder, denn Marlene flogen
die Lover nur so zu. Die meisten wollten natürlich "nur das eine" von ihr,
während sie verzweifelt nach dem Traummann Ausschau hielt. Die Suche hielt sie jedoch
nicht davon ab, mitzunehmen, was ihr nur in den Kram passte.
Nun war also Mario aufgetaucht, ein ziemlich kompakter Blonder, der aber
seine "Seele in den Fingern hatte". Behauptete zumindest Marlene. Die
beiden flogen eines Tages im Mai nach Paris, da müssen ja alle Verliebten irgendwie mal
hin! Und sie frönten ihrer unbändigen Lust am sinnlichen Erleben. Sie wandelten
nächtens am Place de Clichy und in der Rue St. Denis ausgiebig und exzessiv auf Henry
Millers Spuren, sprachen reichlich gutem Essen, edelstem Roten und uraltem Calvados zu,
küssten sich auf den Stufen vor Sacre Coeur, liebten sich in einem nur noch sanft an die
Belle Epoche erinnernden Hotelzimmer an der Avenue de Roussillon und waren schon kurz nach
dem Frühstück in einem alten Café unweit der Metro-Station "Madeleine" wieder
so echauffiert, dass sie sich im angrenzenden Park, im Schutz eines geschäftigen
Werktages halbwegs ungestört, lustvoll die Kleider (halb) vom Leib rissen. Oh ja, Mario
hatte einen hochsensiblen Sinn für Erotik und verstand es meisterhaft, Marlene in einen
Rausch nach dem anderen taumeln zu lassen.
Die ganze Reise (herrliches Maiwetter) war wie ein Rausch! Quartier Latin,
Montmartre, Place du Tertre, Pont Neuf, das Museum Jeux de Paume: Paris hat ja viele
Reize! Und die beiden turtelten und tuschelten und waren verrückt, ständig erotisiert
und verrückt!
In der Rue St. Denis wollte Marlene - animiert von der Umgebung - auch mal
"anschaffen" gehen. Sie öffnete den Reißverschluss ihrer Jeans ein wenig,
knöpfte ihre Bluse auf, ließ die blanke Brust halb heraushängen und promenierte
Täschchen schwenkend übers Kopfsteinpflaster. Tatsächlich sprach sie einer an, wie es
denn wäre und was es denn kosten solle. Sie sagte, für sie edle Perle müsse er schon
500 Mark springen lassen. Da ging er indigniert weiter. Sie lachte sich tot - und Mario
wischte sich den Schweiß von der Stirn.
Ein anderes Mal hatte sie ein frisch erstandenes weitschwingendes
Sommerkleid angezogen und absolut nix darunter! Sie fuhren mit der Metro eine lange
Strecke durch die Stadt (auf dem Weg zu einem Kloster!), standen dicht aneinandergedrängt
in dem überfüllten Wagen, Mario hatte den Arm um sie gelegt und entdeckte plötzlich,
dass sie wirklich nur das Kleid trug. Er schob verstohlen seine Hand darunter, drehte sie
ein wenig und fing an, sie da zu streicheln, wo es besonders gut tut.... Sie war in
kürzester Zeit im absoluten Himmel - und hatte fürchterliche Mühe, diesen wahrhaft
göttlichen Abflug vor den Mitreisenden zu verbergen.
Jaja, Marlene war schon immer anfällig für einen Hauch von
"Verruchtheit" und sofort dabei, wenn es galt, etwas "Unanständiges"
zu tun. Und Mario hatte die gleiche Unbekümmertheit, ihm gefiel, dass sie mit allem so
locker umging. Wenn es so etwas wie einen siebten Himmel gibt, dann waren sie darin!
Hatten ständig die gleichen Ideen zum gleichen Zeitpunkt: Vor einer völlig verkommen
Kaschemme nah des Place Pigalle standen sie eine Minute unschlüssig, dann sahen sie sich
an, und der Unternehmungsgeist in ihren Augen blitzte ihr aus seinen zurück. Also
wanderten sie Hand in Hand da hinein.
Eine ziemlich schummerige Kaschemme, der man höchstens in halbbetrunkenen
Zustand so etwas wie Henry-Miller-Charme abgewinnen konnte. Am Tresen kamen sie ins
Gespräch mit einem feurigen Südfranzosen, der ihnen einen Calvados nach dem anderen
spendierte. Plötzlich tuschelte er mit Mario, der grinste und flüsterte Marlene zu:
"Der Wahnsinnige hier will mir (etliche hundert) Francs geben, wenn er Calvados über
deine nackte Brust gießen und dann ablecken darf!" Völlig unbekümmert, weil
reichlich calvados-selig, sagte Marlene: "d'accord!" (einverstanden).
Auf dem Tresen wurde Platz gemacht, sie setzte sich drauf, knöpfte
aufreizend langsam ihre Bluse auf, zog sie mit einem Ruck auseinander, warf die lange,
lockige Mähne zurück - und ließ die Fülle wogen. Es wurde ganz still im Laden, alles
starrte aufgeregt auf Marlene - und dann glänzten golden kleine feuchte Perlen auf ihrer
Haut. Der Verrückte holte tief Luft und saugte genüsslich den Calvados von ihren
Brüsten...
Marlene fand es einfach himmlisch! Mario allerdings hatte dann ein
bisschen Mühe, den Kerl wieder von ihr loszueisen und vor allem Andere, die schon
Schlange standen, daran zu hindern, es ihm nachzutun. Er hätte sie lassen sollen, sie
hätten ein Vermögen verdienen können!  |
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